Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

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Die Nashi-Birne

wird auch als Japanische Birne, Asiatische Birne, Chinesische Birne, Apfelbirne oder Kumoi bezeichnet. Allein in Japan sind über 1.200 verschiedene Nashi-Sorten bekannt. Geschmacklich ähnelt die Frucht der Birne und von der Form her eher dem Apfel, mit dem sie allerdings nicht verwandt ist.

Verbreitung/Vorkommen:

Ursprünglich stammt die Nashi-Birne aus China. Heute ist sie jedoch in ganz Ostasien und in Japan weit verbreitet.

Verschiedene Kultursorten werden zwischenzeitlich auch in Australien, Chile, Deutschland, Frankreich, Italien, Neuseeland und den USA angebaut. Wegen der frühen Blüte benötigt der Baum spätfrost- und windgeschützte Standorte.

Merkmale:

Der sommergrüne Baum erreicht Wuchshöhen von 5-15 m und ist dichtbelaubt. Im Herbst bekommen die Blätter eine dekorative rötliche Färbung.

  • Blätter: anfangs wollig behaart, später glatt; Blattstiel 3-4,5 cm lang; Blattspreite oval, 7-12 x 4-6,5 cm, Rand fein gesägt; Nebenblätter 1-1,5 cm;
  • Blüten: zwittrig, radiärsymmetrisch, fünfzählig, becherförmig, 2,5-3,5 cm im Durchmesser; zu 6-9 in doldenförmigen Blütenständen stehend; Kronblätter weiß, Staubblätter meist rötlich;
  • Blütezeit: April bis Mai;
  • Früchte: apfelförmige Scheinfrüchte (Kernfrüchte), erst grün, dann gelb bis bronzefarben; Schale je nach Sorte glatt oder rau;
  • Rinde: Zweige rotbraun, Borke am Stamm dunkelbraun;
  • Wurzeln: Tiefwurzler.

Anbau und Kultur:

Nashi-Birnen bevorzugen humusreichen und tiefgründigen Boden, dessen Ph-Wert im leicht sauren Bereich liegen sollte. Sie mögen im Gegensatz zur normalen Kulturbirne keine kalkhaltigen Böden und gedeihen am besten an einem sonnigen und geschützten Platz.

Nach einer Pflanzung im Frühjahr muss im ersten Sommer reichlich gegossen, jedoch Staunässe vermieden werden. Sobald der der Baum gut eingewurzelt ist, benötigt er nur bei starker Trockenheit zusätzlich Wasser und hält auch im Winter Temperaturen bis -20 Grad problemlos aus. Eine Baumscheiben-Abdeckung mit reifem Kompost oder Rasenschnitt verhindert im Sommer das Austrocknen des Wurzelbereichs und erspart die Düngung.

Nashi-Birnen lassen sich wie Birnen als Hochstämme, Niederstämme oder auch als Spalierobst ziehen. Beim Erziehungs- und Erhaltungsschnitt kann man sich in etwa an der Schnitttechnik für Birnen und Äpfel orientieren, jedoch mit einer gründlicheren Verjüngung des Fruchtholzes. Schnitt- und Sägewunden sowie Astbrüche sollten schnellstmöglich mit einem Wundeverschlussmittel versorgt werden, um das Eindringen von Krankheitserregern in die Pflanze zu verhindern. Der Baum ist empfindlich gegen Krebs und Feuerbrand.

Viele Sorten der Nashi-Birnen sind nicht selbstfruchtbar und brauchen daher als Bestäuber eine andere Nashi- oder Birnen-Sorte, die gleichzeitig blüht.

Die grosse Fruchtbarkeit erfordert viel Ausdünnarbeit. Pro Fruchtbüschel sollte man nur wenige Fruchtansätze hängen lassen, die anderen frühzeitig entfernen.

Sorten:

Die Endung der Sorten-Bezeichnungen deuten jeweils auf eine glatte (-seiki) oder eine raue (-sui) Schale der Frucht hin.

Nashi-Birne Nijisseiki eignet sich besonders für mitteleuropäisches Klima und ist selbstfruchtend. (Bei Amazon bestellen)
Nashi-Birne Konsui bildet relativ große, gelbbraune bis bronzefarbene Früchte. (Bei Amazon bestellen)
Nashi-Birne Hosui ist früh reif, trägt viele bronzefarbene, apfelförmige Früchte und ist nicht selbstfruchtbar.
Nashi-Birne Shinseiki hat glattschalige, hellgelbe Früchte.

Pyrus pyrifolia "Benita"® ist eine Kreuzung aus Nashi-Birne und europäischer Birne und kommt aus der Schweiz, Züchter: Peter Hauenstein, Rafz. Die Früchte sind groß und gelb. Zur Homepage Hauenstein

Verwendung:

Das Fruchtfleisch der Nashi-Birne ist fest, sehr hell, knackig und saftig. Das Fruchtfleisch vereinigt das Birnenaroma mit der Säure und der knackigen Konsistenz eines Apfels. Das Aroma erinnert leicht an Ananas und Melone.

Nashis können genauso wie Äpfel oder Birnen mit oder ohne Schale gegessen werden, aber auch zu Kompott, Marmelade oder Konfitüre weiterverarbeiten. Sie passen gut in Obstsalate und zu pikanten Speisen.

Die reifen Früchte müssen vorsichtig transportiert werden, da sie sehr druckempfindlich sind. Im Einzelhandel werden sie daher oft mit einer schützenden Manschette angeboten. Angeschnittene Nashis werden wie Äpfel und Birnen an der Luft schnell braun.

Inhaltsstoffe:

Nashis enthalten Vitamin C, Kalium, Calcium und Phosphor. Die Inhaltsstoffe lassen sich mit der mitteleuropäischen Birne vergleichen, allerdings ist der Wassergehalt höher und der Fettgehalt geringer.

100 g frische Nashi enthalten:
Energieträger Mineralstoffe Vitamine
Energie: 42 kcal
Protein: 0,5 g
Fett: 0,23 g
Kohlenhydrate: 10,65 g
Calcium (Ca) 4 mg
Kalium (K) 121 mg
Kupfer (CU) 0,05 mg
Magnesium (Mg) 8 mg
Mangan (Mn) 0,06 g
Phosphat (P) 11
Selen (Se) 0,1 µg
Zink (ZN) 0,02 mg
Thiamin (B₁) 0,009 mg
Riboflavin (B₂) 0,01 mg
Niacin (B₃) 0,219 mg
Pantothensäure (B₅)0,07 mg
Vitamin B₆ 0,022 mg
Folsäure B₉ 8 µg
Vitamin C 3,8 mg
Vitamin E 0,12 mg
Vitamin K 4,5 µg
Cholin 5,1 mg
Lutein + Zeaxanthin 50 µg

Medizinische Anwendung:

  • Nashis sättigen sehr schnell und sind damit ideal für eine Diät geeignet, insbesondere da ihr Fettgehalt geringer ist als bei der heimischen Birne.
  • Sie wirken verdauungsfördernd.

Pyrus pyrifolia (Burm.f.) Nakai

Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia)
Urheber: Forest and Kim Starr
Quelle: Flickr, Lizenz: CC BY 3.0

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Rosiden
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Birnen (Pyrus)

Synonyme:
Ficus pyrifolia Burm.f.
Pyrus serotina Rehder

Quellen und Links:

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