Wunderblume (Mirabilis jalapa)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

Wunderblume (Mirabilis jalapa) Mehrfarbige Büten der Wunderblume (Mirabilis jalapa) Habitus der Wunderblume (Mirabilis jalapa) Habitus der Wunderblume (Mirabilis jalapa) Frucht der Wunderblume (Mirabilis jalapa) Samen der Wunderblume (Mirabilis jalapa)

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Wunderblume

Die Bezeichnung Wunderblume geht wohl auf den Umstand zurück, dass an einer Pflanze gleichzeitig unterschiedliche Blütenfarben auftreten können (aber nicht müssen). Die Farbpalette reicht von weiß, über gelb bis hin zu tief purpurnen Farben. Auch in Europa ist die Wunderblume als einjährige Zierpflanze geschätzt. Ihre Blüten öffnen sich erst gegen Abend, oder bei bedecktem Himmel. Abends kann man nicht nur die leuchtenden Farben genießen, sondern auch diesen einzigartigen, wunderbaren Duft.

Verbreitung/Vorkommen:

Die Wunderblume stammt ursprünglich aus tropischen Süd- oder Mittelamerika. Mirabilis Jalapa wurde von den Azteken für medizinische Zwecke und als Zierpflanze kultiviert. 1525 gelangten die ersten Pflanzen nach Europa. Heute ist sie in vielen tropischen und subtropischen Regionen verbreitet.

Merkmale:

Die mehrjährige Pflanze bildet länglich-rundliche Büsche, die bis zu 1 m hoch werden. In unseren Breiten wird sie jedoch meist nur einjährig gezogen. Die knollenbildende Staude besitzt gegenständig angeordnete, breit lanzettlich, spitz zulaufenden, dunkelgrüne Blätter.

Die Blütenstände setzten sich aus 3-7 zwittrigen Blüten zusammen. Die Wunderblume ist ein Dauerblüher von Juni bis manchmal in den Oktober. Die trichterförmigen Blüten gibt es in reinen weißen, gelben, roten oder lilafarbenen Tönen, aber auch zweifarbige Blüten oder verschiedene Farben auf der gleichen Pflanze kommen vor. Die Pflanze hat eine Besonderheit, ihre Blüten öffnen sich erst am Nachmittag und schließen sich am Morgen. Die Bestäubung der Blüten übernehmen die Nachtfalter.

Die schwarzen, ölhaltigen und ovalen Samen sind nicht ganz erbsengroß und haben eine kleine kraterförmige Öffnung. Sie sind bis zu 3 Jahre lang keimfähig. Bei der Vermehrung aus (selbst gesammelten) Samen keimen nicht zwingend sortenechte Pflanzen.

Knollen und Samen sind giftig.

  • Blattgröße: 3-13 x 2-8 cm, Stiel ca. 4 cm;
  • Blütengröße: 50-60 x 20-35 mm;
  • Blütenblätter: trichterförmig verwachsen;
  • 5-6 Staubblätter: 2-6 cm lang;
  • Fruchtknoten: 1-1,5 mm lang;
  • Griffel: 4-6,5 cm lang.

Anbau:

Die Pflanzen haben einen mittleren Nährstoff- und Wasserbedarf. Sie bevorzugen einen geschützten, warmen und sonnigen oder halbschattigen Standort.

Man kann sie im März/April indoor sehr leicht aus den großen schwarzen Samen ziehen oder man setzt die Knollen Anfang/Mitte Mai ins Freiland. Je 2 bis 3 Samen werden in kleine Töpfe gegeben und mit 2 cm Erde bedeckt. Bei mildem Wetter kommen die kleinen Pflänzchen zum Abhärten nach draußen und wenn sie etwa 10 cm hoch sind (nach den Eisheiligen) in den Garten mit einem Abstand von 50 x 50 cm ausgepflanzt. Die Wunderblume lässt sich sehr gut auch in Balkonkästen oder in Kübeln kultivieren.

Die Knollen sind jedoch nicht winterhart, müssen im Herbst ausgegraben und wie Dahlienknollen überwintert werden.

Verwendung:

  • Die Wunderblume dient hauptsächlich als Nektar- und Duftpflanze. Sie wird vor allem großen und kleinen Nachtfaltern als Nahrungsquelle genutzt.
  • Junge Blätter können als Gemüse gekocht werden, sind jedoch nicht sonderlich schmackhaft und werden lokal nur als Notfallnahrung verwendet.
  • Die Blüten können zur Farbstoffgewinnung genutzt werden, die rote Farbe kann auch als Lebensmittelfarbe eingesetzt werden.
  • Die pulvirisierten Samen werden in der Kosmetik eingesetzt.
  • Wissenschaftler, insbesondere der Biologe Carl Correns, verwendeten die Wunderblume gerne als Versuchspflanze, um mehr über die Vererbungslehre zu erfahren.

Inhaltsstoffe:

Arabinose, Beta-Amyrin, Beta-Sitosterol, Fettstoffe, Galactose, Harz, Protein, Trigonellin

Medizinische Anwendung:

  • Die knolligen Wurzeln der Wunderblume wirken aphrodisierend, harntreibend und abführend. In Südamerika wird die Wurzel als Medizin und als Halluzinogen genutzt. Von dieser Anwendung ist jedoch dringend abzuraten.
  • In der Volksmedizin werden die Blätter (Saft oder Abkochung) zur Behandlung von Wunden verwendet.

Mirabilis jalapa L.

Wunderblume (Mirabilis jalapa)

Urheber: Adam Dean, Wikimedia.org, pd

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae)
Gattung: Wunderblumen (Mirabilis)

Synonyme: (Auswahl)
Jalapa officinalis Garsault
Mirabilis lindheimeri (Standl.) Shinners
Nyctago jalapae (L.) DC.

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