Cardy (Cynara cardunculus)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

Habitus der Cardy Blätter der Cardy Cynara cardunculus, Blüte Samen der Artischocke

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Cardy Cynara cardunculus L.

Die Cardy ist eine Verwandte der Artischocke und wird auch Distelkohl, Spanische Artischocke, Gemüseartischocke oder Kardone genannt.

Verbreitung/Vorkommen:

Cardy wird schon seit der Antike im Mittelmeerraum angebaut und stammt wahrscheinlich aus Äthiopien. Bereits die Ägypter im 4. Jahrhundert v. Chr. bauten die Pflanze an. Seit dem 15. Jahrhundert breitete sie sich über Frankreich bis nach England aus.

Merkmale:

Die Gemüseartischocke ähnelt in allen Teilen ihren wilden Vorfahren, jedoch sind die Blattstiele verdickt.

  • Habitus: mehrjährige Staude (Distel), die Wuchshöhen von 50-150 (250) cm erreicht;
  • Blätter: meist tief gelappt bis zusammengesetzt mit einem stacheligen Blattrand, leicht silbrig;
  • Blüten: röhrenblüten, in körbchenförmigen Bütenständen stehend:
  • Blütezeit: hauptsächlich von August-September;
  • Früchte: 4-8 mm lange Achänen mit einem Pappus mit 2-4 cm langen Borsten.

Anbau:

In Kultur wird die Cardy meist einjährig angebaut. Die Pflanze bevorzugt einen tiefgründigen, nahrhaften Boden mit sonniger Lage. Die Aussaat erfolgt ab Februar im Gewächshaus bei 20°C und Mitte Mai erfolgt dann die Auspflanzung im Abstand 100 x 75 cm. Ab Ende August werden die Blätter an einem trockenen Tag lose zusammengebunden und die Stielbündel mit Stroh oder schwarzer Folie umhüllt und 20 cm hoch angehäufelt, so dass nur noch die Blattspitzen sichtbar sind. Nach 2 - 4 Wochen ist die Bleichung vollendet, danach die Pflanze am Grunde abschneiden. Immer nur die fleischigen Blattstiele ernten.

Verwendung:

Vom Cardy verzehrt man die gebleichten Blattstiele. Die fleischigen Sprossen und Stängel gelten als Delikatesse und sind vor allem in Frankreich ein beliebtes Gemüse. Vor der Zubereitung werden die stacheligen Rändern und äußeren Fasern entfernt. Die Stängel können dann unterschiedlich zubereitet werden, z.B. als Salat, Gemüse oder in Teig ausgebacken.

Cynarin verleiht dem Gemüse einen leicht bitteren und würzigen Geschmack.

Tipps:

  • Die gebleichten Blätter faulen sehr schnell, am besten im Kühlschrank (in ein feuchtes Tuch eingewickelt) aufbewahren.
  • Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Stiele fest und knackig sind.

Inhaltsstoffe:

Cardy enthält den Bitterstoff Cynarin und das Kohlenhydrat Inulin. 100 g enthalten etwa 10 mg Vitamin C.

Medizinische Anwendung:

  • Aufgrund des enthaltenen Inulins ist das Gemüse für Diabetiker geeignet.
  • Cynarin fördert die Verdauung und regt die Gallentätigkeit an.
  • An Borreliose Erkrankte sollen unter dem Einfluss der Carde (Disacus silvestris) gesunden.

Cynara cardunculus L.

Cardy (Cynara cardunculus)

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Gattung: Artischocken (Cynara)

Synonyme: (Auswahl)

Carduus cardunculus (L.) Baill.
Carduus cynara E.H.L.Krause
Cnicus communis Lam.
Cynara sylvestris Lam.

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