Steirischer Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

Steirischer Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca) Blüte des Steirischen Ölkürbisses (Cucurbita pepo var. styriaca) Kern des Steirischen Ölkürbisses (Cucurbita pepo var. styriaca) Kerne des Steirischen Ölkürbisses (Cucurbita pepo var. styriaca) Gartenkürbis (Cucurbita pepo)

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Der Steirischer Ölkürbis

zählt zu den ältesten Nutzpflanzen Österreichs. Besonders sein Kernöl sind weit über die Grenzen des Landes hin bekannt. Er wurde zur Arzneipflanze 2005 gewählt.

Eva-Maria Gruber, Universum Magazin, 30.5.05: "Es handelt sich dabei um eine spontane Mutationsform, die erstmals etwa um 1880 in der Steiermark aufgetaucht und sofort als perfekte Kürbissorte zur raschen und einfachen Kernölgewinnung selektiert worden ist. Der Vorteil: Man muss seitdem den Samen nicht mehr aus der harten, verholzten Schale lösen, die bei den allen anderen Kürbissorten auftreten."

Verbreitung/Vorkommen:

Durch Selektion der Mutationen wurde die heute verwendete nacktschalige Varietät gezüchtet, deren Anbau sich zwischen 1870 und 1880 in der Steiermark verbreitete. Steirisches Kürbiskernöl wurde von der EU geografisch geschützt.

Merkmale:

  • Habitus: Der Kürbis ist eine einjährige, einhäusige (monöcische) Pflanze, die mehrere Meter kriecht und rankt.
  • Blätter: Die großen, fünflappigen Laubblätter besitzen einen herzförmigen Grund und sind gestielt.
  • Blüten: Er besitzt große gelbe trichterförmige Blüten, die auch gerne in der Küche Verwendung finden.
  • Früchte: Die Frucht ist gelb bis orange.
  • Samen: Die vier äußeren Zellschichten (Samenschalen) sind nicht verholzt, die dunkelgrünen Samenkerne werden nur noch ein dünnes Silberhäutchen schützt.

Anbau:

Die Anzucht ist unkompliziert. Die Jungpflanzen können ab Ende April in den Garten gebracht werden. Er gedeiht besonders auf sandig-lehmigen, gut durchlüfteten Böden. Die Pflanze ist jedoch sehr frostempfindlich. Siehe auch Gartenkürbis.

Verwendung:

Kürbiskerne vom Steirischen Ölkürbis können ohne Schälen direkt gegessen werden. Sie sind ideal zum Knabbern, fürs Müsli, über Salate und zum Kochen. Mit fein gemahlen oder grob gehackten Kernen können Sie Nüsse oder Mandeln in Kuchenrezepten ersetzen, ganze Kerne eignen sich vorzüglich für Körnerbrote. Der eigenen Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Sein Öl mit seinem ganz spezifischen, eigenwilligen, nussigen Geschmack findet in der kulinarischen Welt immer mehr Anklang. Im Jahre 1998 wurde das 100% reine steirische Kürbiskernöl europaweit geschützt, es genießt nun den selben Schutz wie andere weltbekannte Spezialitäten (z.B. Champagner). Die Kerne werden getrocknet und bei starker Hitze geröstet, bevor sie ausgepresst werden. Die intensive dungelgrün schimmernde Farbe geht auf die im Kürbiskernöll gelösten Schalenpigmente zurück (Chlorophyll a und b, Phäophytin).

Das Fruchtfleisch ist zwar genießbar, jedoch nicht besonders aromatisch, dabei faserig, etwas wässerig und wird meist dem Vieh verfüttert, ebenso wie der Ölkuchen, der als Abfallprodukt bei der Ölgewinnung anfällt. Als Zusatz bei der Herstellung von Marmeladen und Chutneys kann er jedoch gut verwendet werden.

In der Kosmetik findet Kürbiskernöl häufig Verwendung als Trägeröl.

Inhaltsstoffe:

Die Kürbiskerne, die im September und Oktober auf streng kontrollierten Feldern aus reifen Kürbisfrüchten gewonnen werden, enthalten beachtliche Wirkstoffe: Sehr hohe Anteile an Vitamin E, große Mengen von den Mineralstoffen Magnesium, Kalium und Kalzium sowie dem für die Immunkraft wichtigen Spurenelement Selen.

Das Steirische Kürbiskernöl ist 100% cholesterinfrei und reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Zur Nährwerttabelle >>

Medizinische Anwendung:

  • Die weichschaligen Kerne diese Kürbisart galten schon seit jeher als Hausmittel zur Vorbeugung von Prostataleiden und als Stärkunksmittel für die Potenz. Auch werden sie bei Blasenproblemen eingesetzt.
  • Das Öl hat eine antioxidative Wirkung und kann den Organismus vor freien Radikalen schützen. Aufgrund des hohen Anteils an Linolsäure und Phytosterinen soll es eine cholesterinsenkende Wirkung haben.

Cucurbita pepo var. styriaca

Steirischer Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca)

Urheber/Quelle/Lizenz:
Kulac, Wikimedia CC BY-SA 3.0

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida),
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Gattung: Kürbisse (Cucurbita)

Art: Gartenkürbis (Cucurbita pepo)

Synonym: Cucurbita pepo var. oleifera

Tipp:

Bei dunkler, trockener und kühler Lagerung sind Kürbiskerne problemlos über ein Jahr haltbar.

Broschüren:

  • Steirisches Kürbiskernöl: Geschmacks-Botschafter aus Österreich PDF (2 Seiten)
  • Das steirische Kürbiskernöl: Inhaltstoffe und möglicher Gesundheitswert PDF (4 Seiten)

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