Gartenkürbis (Cucurbita pepo)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

Gartenkürbis (Cucurbita pepo) Gartenkürbis (Fruchtstücke) Gartenkürbis (Pflanze) Gartenkürbis (Samen) Steirischer Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca) Blüte des Steirischen Ölkürbisses (Cucurbita pepo var. styriaca) Kern des Steirischen Ölkürbisses (Cucurbita pepo var. styriaca) Kerne des Steirischen Ölkürbisses (Cucurbita pepo var. styriaca)

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Gartenkürbis

Der Gartenkürbis zählt wie Gurke und Tomate botanisch zu den Beeren. Funde beweisen, dass bereits vor etwa 9000 Jahren Indianer im Süden Mexikos Speisekürbisse anbauten. Es waren vor allem die gut lagerfähigen öl- und eiweißreichen Samen, die auf dem Speiseplan standen, da das Fruchtfleisch der Wildkürbisse bitter schmeckt und leicht verderblich ist.

Heimat/Verbreitung:

Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze wird heute überall als Gemüse und Zierpflanze angebaut. Kleinere Kürbissorten waren den Griechen und Römern der Antike bekannt.

Merkmale:

  • Habitus: Der Kürbis ist eine einjährige, einhäusige (monöcische) Pflanze mit niederliegenden oder rankenden, 3 bis 8 m langem Stängel.
  • Blätter: Die großen, fünflappigen Laubblätter besitzen einen herzförmigen Grund und sind gestielt.
  • Blüten: Die glockenförmigem Blüten sind hell- bis goldgelb gefärbt.
  • Früchte: Die großen Früchte enthalten zahlreiche, abgeflachte Samen und stellen botanisch gesehen eine Beere dar.

Der Gartenkürbis ist die farben- und formenreichste Art der Gattung Kürbisse.

Sorten:

Neben den glatten Sorten gibt es auch solche, die gerieft sind, neben orangefarbenen und roten Kürbissen findet man auch grüne, bläuliche und schwarze Früchte sowie Kürbisse mit Streifen, Flecken und netzartigen Mustern. Kürbisse können rund, oval oder flaschenförmig sein.

Eichelkürbis: Der Eichelkürb gehört zu den Winterkürbissen und erinnert in seiner Form an Eicheln. Diese Sorte wird ca 12 cm lang mit einem Durchmesser von 15-20 cm. Die Schale ist grün und zeigt breite Rippen. Es gibt ihn jedoch auch in weiß und orange. Auch dieses Fruchtfleisch ist orangefarben, mit pfeffrigem und haselnussartigem Geschmack. Er sollte nicht länger als einen Monat aufbewahrt werden, da er sonst an Geschmack verliert. Seine Samen sind geröstet eine leckere Knabberei.

Der Gelbe Zentner hat eine glatte bis fein genetzte oder gerippte Oberfläche, eine hell orange bis gelbliche Farbe und ist etwa 30-60 cm groß und 35-50 kg schwer. Er war früher sehr weit verbreitet und wurde hauptsächlich als Futter für Kühe verwendet. Das Fruchtfleisch ist gelborange, körnig bis mehlig und nicht besonders schmackhaft. Trotzdem ist der Gelbe Zentner für Suppen und Gemüse gut geeignet. Man kann ihn nur einige Monate lagern.

Halloween-Kürbis: Wie der Name schon sagt, ist diese Sorte bestens zum Aushöhlen für Laternen geeignet. Das beim Aushöhlen gewonnene Fruchtfleisch kann für alle Kürbisgerichte verwendet werden. Die Früchte sind hochrund, haben einen Durchmesser von etwa 30-40 cm und ein Gewicht von etwa 4 kg und eine leuchtend dunkelorange Farbe. Seine Haltbarkeit beträgt nur etwa zwei Monate. Danach verliert das Fruchtfleisch relativ schnell an Konsistenz und Geschmack.

Steirischer Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca): Seine weichschaligen Kerne besitzen einen hohen Anteil an sogenannten Phytosterolen und an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. (mehr Infos)

Patisson (Cucurbita pepo var. patisoniana): Diese Sorte wird auch Squash, Kaiser- oder Bischofsmütze genannt. Die Form von diesem Kürbis ist tellerartig, die Farbe weiß bis hellgrün. Die Früchte schmecken am besten, wenn sie einen Durchmesser von 7 bis 10 cm haben. Ihr Geschmack ist leicht süßlich und erinnert an Artischocken. Auch dieser Kürbis eignet sich zum Füllen. Kleine Exemplare können längs halbiert gebraten werden.

Spaghettikürbis (Cucurbita pepo ssp. pepo): Die oval-runde, etwa 20-30 cm große und 1-2 kg schwere Frucht des Spaghettikürbis ist zunächst cremefarben und wird mit zunehmender Reife intensiver gelblich. Die rankende Pflanze trägt in der Regel 4 bis 8 Früchte. Der Kürbis wird im Ganzen gekocht, wobei man die Schale mehrfach einsticht. Nach etwa 40 Minuten ist er gar, das Fruchtfleisch zerfällt in Fäden die an Spaghetti erinnern und wird dann auch genau wie diese zubereitet.

Zucchini (Cucurbita pepo ssp. pepo convar. giromontina): Sie sind eine Unterart des Gartenkürbis und galten vor nicht allzu langer Zeit in der Küche noch als Exoten. (mehr Infos)

Anbau:

Der Anbau erfolgt in fast allen Ländern der Welt. Kürbisgewächse lieben wegen ihrer subtropischen Herkunft feuchtwarme Standorte mit Schatten. Gepflanzt werden sollte der Gartenkürbis in humosen, tiefgründigen, nährstoffreichen Boden mit guter Wasserversorgung. Kürbisse werden auch häufig wegen ihres Zierwertes angebaut. Die Ernte der Früchte beginnt im Spätsommer, verläuft über den Herbst und ist vor den ersten Frösten beendet.

Lagerung:

Kürbisse lassen sich sehr gut lagern. Vorraussetzung dafür ist, dass die Schale keine Verletzungen aufweist und die Kürbisse richtig ausgereift sind. Besonders Riesenkürbisse sollten deshalb etwa zwei Wochen warm liegen. Danach beträgt die optimale Lagertemperatur 10 bis 13 Grad. Unter diesen Bedingungen können Kürbisse bis ins Frühjahr hinein aufbewahrt werden. Ebenso können Speisekürbisse, die eine Zeitlang zur Dekoration dienten, noch in der Küche verarbeitet werden.

Verwendung:

In Europa werden Kürbisse als Gemüse, als Ölkürbis und als Dekorationskürbisse genutzt.

Vom Kürbis finden sowohl die nussig schmeckenden Samen, als auch das Fruchtfleisch in der Küche Verwendung. Roh oder geröstet, ganz oder feingehackt, sind die Kürbiskerne eine delikate Verfeinerung für Salate, Suppen usw. Auch das aus den Samen gepresste, fette Öl ist gesund, schmeckt gut und ist vielseitig verwendbar. Der Kürbis ist ein echter Alleskönner: Er lässt sich braten, grillen, dünsten, überbacken, kochen oder einlegen. Er eignet sich als Gemüse, für herzhafte Gratins, Suppen, Ragouts, Kuchen, süße Aufläufe und Desserts. Das dezente Aroma lässt sich sowohl mit kräftigen Gewürzen ins Pikante verwandeln, als auch mit süßen Beigaben - Obst, Zucker, Likör - ins Süße variieren. Auch die Kerne vieler Kürbisse sind roh oder geröstet eine Köstlichkeit, wobei bis auf die Kerne des Ölkürbisses zunächst die Schale entfernt werden muss.

Der Kürbis wird gewaschen und zunächst halbiert. Dann können die Kerne mit einem Löffel entfernt werden. Anschließend wird der Kürbis in handlichere Stücke geschnitten. Erst die Stücke werden mit einem scharfen Messer geschält. Übrig bleibt das feste Fruchtfleisch, das je nach Verwendungszweck und Rezept in Stücke geschnitten, geraspelt oder püriert wird. Zum Füllen schneidet man einen "Deckel" ab und höhlt den Kürbis dann aus. Dazu eignen sich scharfkantige Löffel oder auch Eisportionierer. Für einige Gerichte ist es sinnvoll, den Kürbis im Ganzen im Backofen zu garen - was etwa eine Stunde dauert - und ihn danach auszuhöhlen.

Kürbisse eignen sich aufgrund ihrer guten Bekömmlichkeit und wichtigen Inhaltsstoffe bereits ab der Kleinkindernährung. Neben Karotten können sie als erstes Gemüse in der Beikost eingesetzt werden.

Zierkürbisse sind aufgrund der im Fruchtfleisch in hoher Konzentration enthaltenen Bitterstoffe (Cucurbitacine) nicht zum Verzehr geeignet. Von den etwa 800 Kürbissorten sind nur wenige echte - und damit ungenießbare - Zierkürbisse, die den giftigen Bitterstoff Cucurbitacin enthalten. Dazu gehören zum Beispiel Kronenkürbisse und Warzenkürbisse.

Tipps:

  • Kürbisse sollten eine feste, unverletzte Schale und noch ein Stückchen Stiel haben.
  • Kürbisfleisch lässt sich auf folgende Weisen einfrieren: Entweder in kleingeraspelter Form, als gekochtes Kürbismus oder in kleinen Stückchen, die zwei Minuten blanchiert und bei Bedarf unaufgetaut gedünstet werden.

Inhaltsstoffe:

Sowohl das Fruchtfleisch, als auch die Samen sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Wie die der Möhre ähnelnden Farbe vieler Kürbisse schon verrät, enthalten sie viele Carotinoide.

Der Riesenkürbis besteht zu 95 % aus Wasser, enthält aber dennoch wichtige Inhaltsstoffe, nämlich Kohlenhydrate (Zucker), Eiweiß, Calcium, Eisen, Provitamin A, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C. Unter den Mineralien sticht Kalium deutlich hervor, das den Flüssigkeitshaushalt des Körpers regelt.

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Medizinische Anwendung:

Medizinisch verwendet werden die Samen vor allem von weichschaligen Ölkürbiskultivaren, z.B. C. pepo var. styriaca = Steirischer Ölkürbis).

  • Der Kürbis hat eine hohe diätetische Wirkung.
  • Außerdem wirkt er harntreibend bei Nierenerkrankungen.
  • Die im Fruchtfleisch enthaltene Kieselsäure wirkt sich güstig auf Bindegewebe, Haut und Nägel aus.
  • Er ist mild harntreibend und abführend, unterstützt die Leber- und Nieren, Kürbissamen werden zur Linderung bei gutartiger Prostatavergrößerung und Reizblase verwendet. Spezielle Inhaltsstoffe der Samen, die Sterole, wirken wahrscheinlich einer Prostatavergrößerung entgegen.
  • Früher wurden Kürbiskerne sogar gegen Würmer verwendet. Tatsächlich hat der darin enthaltene Stoff Cucurbitin eine Wirkung gegen diese Parasiten, allerdings erst in höherer Konzentration. Dazu müssten 200 - 400g Samen auf einmal verspeist werden.

Cucurbita pepo L.

Gartenkürbis (Cucurbita pepo)

Urheber/Quelle/Lizenz: Ignatz Albrecht, flickr, biodiversitylibrary.org, CC BY 2.0

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida),
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Gattung: Kürbisse (Cucurbita)

Synonyme: Siehe PlantList

Broschüre:

Ölkürbis erfolgreich anbauen PDF (4 Seiten)

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