Kleiner oder Gemeiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

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Der Gemeine oder Kleine Odermennig

wird auch Ackerblume, Ackermeng, Ackermännchen, Bubenläuse, Hawermünkrut, Kletterkraut oder Odermandligenannt.

Im Mittelalter gehörte Odermennig zu den häufig verordneten Heilpflanzen. Schon von den alten Sachsen im 15. Jahrhundert wurde der Odermennig auf dem Schlachtfeld verwendet, um Schusswunden zu verarzten.

Verbreitung/Vorkommen:

Der Kleine Odermennig bevorzugt trockene Magerwiesen, lichte Gebüsche, Weg- und Waldränder. Die Pflanze ist in Europa und im nördlichen Asien weit verbreitet.

Verbreitung auf der Nordhalbkugel: Karte ansehen (externer Link in neuem Fenster).

Merkmale (Steckbrief):

  • Habitus: mehrjähriger Hemikryptophyt, sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, Wuchshöhe 20-100 (150) cm, Stängel behaart;;
  • Blätter: grundständige Blätter als Rosette; Stängelblätter wechselständig stehend, unterbrochen gefiedert, mit 5-9 Paaren von grossen Teilblättern; Fiederblättchen unterseits dicht grau behaart, drüsenlos oder zerstreut drüsig;
  • Blüten: gelb, zwittrig, adiärsymmetrisch und fünfzählig; an einem stängelartig aufragenden Ährenstand sitzend, von unten nach oben aufblühend; krugförmig gewölbter Kelchbecher,
  • Blütezeit: Mai bis September;
  • Früchte: Sammelnussfrüchte, verkehrtkegelförmig, fast bis zum Grund tief und eng gefurcht, am oberen Rand mit zahlreichen Hakenborsten, die äusseren rechtwinklig abstehend; Verbreitung als Klettfrucht am Fell von Tieren;
  • Wurzeln: tief im Boden verwurzelte Rhizome.

Anbau:

  • Standort: halbschattig bis sonnig, trocken;
  • Boden: nährstoffarm, locker und kalkhaltig;
  • Aussaat: ab März, Samen ca. 3 cm mit Erde bedecken (Dunkelkeimer).

Verwendung:

Medizinisch verwendet wird das kurz vor oder während der Blütezeit gesammelte und getrocknete Kraut. Die ganze Pflanze mit Rhizomen kann zum Gelbfärben von Wolle und Baumwolle verwendet werden.

Inhaltsstoffe:

Catechin-Gerbstoffe, Flavonoide, Gallotannine, Ätherische Öle.

Die Blätter duften beim Zerreiben angenehm und haben eine leicht bitteren, zusammenziehenden Geschmack.

Medizinische Anwendung:

Als Droge dienen die während der Blüte gesammelten und getrockneten Sprosse (Agrimoniae herba). Bereits im Mittelalter wurde sie zur Behandlung von Leber- und Gallenerkrankungen, Ruhr und Hauterkrankungen eingesetzt.

  • Entzündliche Veränderungen im Mund- und Rachenraum;
  • Gurgelmittel bei Husten und Heiserkeit;
  • Tee bei leichten, unspezifischen Durchfallerkrankungen;
  • Homöopathie: Bei Magenschmerzen

Tee: Zwei Teelöffel der getrockneten Blätter mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen. Den Tee lässt man zehn Minuten ziehen. Man soll zwei- bis dreimal täglich eine Tasse trinken.

Da der Odermennig für eine verringerte Wirkung anderer Medikamente sorgen kann, sollte man sich vorher über Dosierung und Anwendung beim Arzt oder Apotheker informieren.

Agrimonia eupatoria L.

Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)

Urheber: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé, GFDL by Kurt Stueber, www.biolib.de

Systematik:

Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida), Rosiden
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Odermennige (Agrimonia)

Synonyme: Agrimonia bracteosa E.Mey., Agrimonia nepalensis D.Don.

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