Die Pflanzen der Welt von A bis Z

Strauch- & Baumlexikon

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Gewöhnlicher Faulbaum (Frangula alnus oder Rhamnus frangula)
Ordnung:
Rosenartige (Rosales)
Familie:
Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)
Gattung:
Faulbäume (Frangula)
Gewöhnlicher Faulbaum Blüte Gewöhnlicher Faulbaum (Frangula alnus oder Rhamnus frangula) Gewöhnlicher Faulbaum (Frangula alnus oder Rhamnus frangula) Gewöhnlicher Faulbaum Samen

Gewöhnlicher Faulbaum (Frangula alnus oder Rhamnus frangula)

Der Gewöhnlicher Faulbaum wird auch Pulverholz oder Schusterholz genannt. Er zählt man zu der Familie der Kreuzdorngewächse. Der Name kommt vom fauligen Geruch der frischen Rinde. Er fand seit dem 14. Jahrhundert Anwendung in der Heilkunde und wurde somit auch in den alten Kräuterbüchern beschrieben.

Vorkommen & Herkunft:

Er ist in Europa und im nördlichen Asien weit verbreitet. Der Faulbaum bevorzugt Laub-, Misch- und Nadelwälder sowie Gebüsche in Flachmooren. In den Alpen kann man ihn bis zu einer Höhe von 1000 m finden.

Die Merkmale der Pflanze:

Der Faulbaum ist ein laubabwerfender Strauch oder kleiner Baum, der ein Tiefwurzler ist. Die Rinde ist anfangs grün, später grau-braun und flach-längsrissig. Das Holz ist typischerweise sehr brüchig. Der Strauch erreicht in der Regel eine Wuchshöhe von 1,5 - 3 m, gelegentlich wird er bis 6 m hoch. Die Zweige und die eiförmig-elliptischen Blätter sind wechselständig. Die 3-6 cm langen und 3-4 cm breiten Blätter haben gewöhnlich 6 - 9 Seitennerven und sind ober- und unterseits entlang der Adern behaart.

Er blüht von Mai bis Juni. Seine kleinen Blüten sind weiß und hängen in 2 bis 6 blattachselständigen Trugdolden. Aufgrund der langen Blütezeit findet man oft Blüten und reifende Früchte an einem Zweig. Die 7-8 mm großen Steinfrüchte färben sich bei der Reife von grün über rot nach schwarzviolett.

Inhaltsstoffe:

Faulbaumrinde enthält verschiedene Anthrachinone, unter anderem Emodin und einige Glycoside des Emodins (Frangulin A und B und Glucofrangulin A und B). Desweiteren sind Gerbstoffe (Tannine) enthalten. Alle Pflanzenteile sind giftig.

Verwendung:

Die Rinde kann zum Färben von gelbbraunen bis rotbraunen Tönen auf Wolle, Baumwolle oder Seide verwendet werden. Ausser der Rinde können auch Faulbaumfrüchte zum Färben genommen werden. Man erntet sie am besten kurz vor der vollständigen Reife. Es lassen sich zitronengelbe und senfgelbe Töne damit färben.

Die aus Faulbaumholz hergestellte Holzkohle ist von hoher Qualität und diente zur Schießpulverbereitung (daher der Name Pulverholz).

Tipps:

  • Die Rinde sollte mindestens ein Jahr gelagert sein - frische Rinde ist giftig.
  • Pferde sowie Rinder und Kühe, die am Faulbaum weiden, können durch die Giftstoffe erkranken.

Medizinische Anwendung:

  • Faulbaumrinde wird vor allem bei chronischer Verstopfung angewandt. Bewährt hat sie sich auch bei der Behandlung von Schwächezuständen des Darmes und bei Hämorrhoiden.
  • Behandlung von fettiger und unreiner Haut.
  • Wirkt stark abführend - sollte also nicht in größeren Mengen oder über einen längeren Zeitraum genommen werden. 
  • Schwangere, stillende Mütter, Kinder unter 12 Jahren sowie Personen, die an einem Darmverschluss oder einer entzündlichen Darmkrankheit leiden, dürfen gar keine Faulbaum-Produkte einnehmen!

Tee: Pro Tasse einen Teelöffel der getrockneten, zerkleinerten Rinde mit kaltem Wasser ansetzen und über Nacht ziehen lassen. Vor dem Trinken lassen Sie den Tee kurz aufkochen.

Gesichtsmaske gegen unreine und fettige Haut : Ein Handvoll Faulbaumrinde mit einem Liter Wasser ansetzen und das Ganze eine halbe Stunde kochen lassen. Tränken Sie ein Tuch mit der Flüssigkeit und legen Sie sich die Kompresse auf die gut gewaschene Gesichtshaut

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