Apfel (Malus domestica)

Vorkommen & Heimat Merkmale Verwendung Anbau/Kultur Inhaltsstoffe Medizinische Anwendung

Kulturapfel (Malus domestica) Apfelbaum (Rheinischer Winterrambur) Apfelblüte (Malus domestica) Apfel (Malus domestica) Apfel (Malus domestica)

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Apfel

"Malus" heißt der Apfel auf Latein, übersetzt: "das Böse". Im Paradies verführte Eva Adam mit einem Apfel. In der Hand der Kaiser befand sich der goldene Reichsapfel und Wilhelm Tell kennt heute auch noch jeder. Der Apfel spielt schon sehr lange eine bedeutende Rolle in der menschlichen Kultur. Über Jahrtausende galten Äpfel als Symbol für Reichtum, Liebe und Fruchtbarkeit.

Herkunft/Vorkommen:

Die Urheimat des Apfels war Zentral- und Westasien, zwischen dem Schwarzen Meer und der Kaspischen See. Im Laufe Tausender von Jahren hat er sich über alle Erdteile verbreitet. Die weltweit mit Abstand wirtschaftlich sehr bedeutende Art ist der Kulturapfel (Malus domestica).

Von Italien aus gelangte der Apfel mit den Feldzügen der Römer etwa um 100 vor Christus nach Nordeuropa.

Merkmale:

  • Habitus: Der Apfelbaum ist ein sommergrüner Laubbaum oder Strauch.
  • Blätter: Seine wechselständig angeordneten Laubblätter sind gestielt, oval bis eiförmig oder elliptisch, mit meist gesägtem Rand.
  • Blüten: Die gestielten, flach becherförmigen Blüten stehen einzeln oder in doldigen Schirmrispen, sind fünfzählig und zwittrig. Sie erreichen einen Durchmesser von 2 bis 5 cm und sind sind weiß, rosa oder rot. Die Blütezeit liegt je nach Sorte meist zwischen April und Juni.
  • Früchte: Der Kulturapfel besteht aus Schale, Fruchtfleisch und dem Kerngehäuse.
  • Holz: Das Holz des Baumes ist rötlich und zählt zu den heimischen Edelhölzern.

Sorten:

Von den über 20.000 existierenden Apfelsorten haben ca. 30 größere Marktbedeutung, wobei ständig Neuzüchtungen auf den Markt kommen. Die Apfelsorten unterscheiden sich in Pflück- und Genussreife, in Lagerfähigkeit, in Geschmack (von säuerlich frisch bis nussartig süß und würzig), in Aussehen, Saftigkeit und Konsistenz des Fruchtfleisches. Beliebte Sorten sind zB Braeburn, Elstar, Gala und Jonagold.

Anbau:

Angebaut werden sowohl Mostsorten als auch Tafeläpfel. Seltener sind sogenante Zieräpfel. Alle Apfelbäume müssen regelmäßig beschnitten werden. Sie müssen licht und luftig gehalten werden, damit man viele Früchte ernten kann.

Verwendung:

Ihr festes, knackiges Fruchtfleisch, der intensive, süßliche Geschmack und die erfrischende Saftigkeit sowie ihre sorgen für die Beliebtheit von Äpfeln.

Der Apfel ist die Hauptobstart für den Frischgenuss. Gern wird er auch zur Zubereitung von Salaten (Obst-, Kartoffel-, Herings-, Waldorfsalat usw.), für Apfelstrudel, Kuchen und Torten verschiedenster Art, für Backäpfel, Rohkostplatten usw. gebraucht. Zu gebratener Leber mit Zwiebeln und Kartoffelbrei ist der Apfel ein besonderer kulinarischer Genuss.

Inhaltsstoffe:

Der Apfel hat einen hohen ernährungsphysiologischen und diätetischen Wert. Die Apfelschale ist besonders reich an Pektin, das Fruchtfleisch enthält Apfel- und Zitronensäure, mehrere Zuckerarten, Zellulose, Gerbstoff usw. außerdem noch mehr als 30 Mineralstoffe und Spurenelemente, wobei vor allem Eisen, Phosphor und Calcium genannt werden müssen. An Vitaminen enthält der Apfel Beta-Carotin, Vitamine B1, B2, B3, B6 und E, sowie Folsäure und vor allem Vitamin C. Zur Nährwerttabelle >>

Tipps:

  • Die Nährstoffkombination des Apfels ist ideal als Zwischenmahlzeit oder nach dem Sport, in der Schulpause oder auf der Reise.
  • Äpfel sind einerseits wegen ihres Wasser- und Säuregehaltes durstlöschend, andererseits enthalten sie schnell verwertbare Kohlenhydrate.
  • Ein Zeichen für die Reife eines Apfels ist sein Duft.
  • Wenn Äpfel länger gelagert werden sollen, dürfen die Früchte keine Druckstellen haben.
  • Das Anlegen eines Wintervorrats setzt voraus, dass ein kühler Lagerraum mit hoher Luftfeuchtigkeit vorhanden ist.
  • Äpfel sollten nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  • Das Reifegas Ethylen lässt auch andere Früchte wie Bananen schneller reifen, wenn sie zusammen mit Äpfeln gelagert werden.

Medizinische Anwendung:

  • Wegen seines Gehalts an Fruchtsäuren gilt der Apfel auch als "Zahnbürste der Natur".
  • Äpfel wirken regulierend auf die Darmtätigkeit und gelten als das "medizinische Obst" schlechthin. Darum auch der Spruch "An apple a day keeps the doctor away!" (Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern!).
  • Äpfel wurden in der Volksheilkunde schon immer gegen Skorbut, Zahnfleischbluten und Lockerung der Zähne empfohlen.
  • Ein geriebener Apfel ist ein bewährtes Hausmittel bei Durchfall von Säuglingen und Kleinkindern.

Malus domestica Borkh.

Apfel (Malus domestica)

Urheber: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Quelle: Kurt Stueber, biolib.de

Systematik:

Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Tribus: Pyreae
Untertribus: Kernobstgewächse (Pyrinae)
Gattung: Äpfel (Malus)

Synonym: Pyrus malus L.

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