Die Pflanzen der Welt von A bis Z

Früchte- & Obstlexikon

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Erdbeeren (Fragaria)
Klasse:
Bedecktsamer(Magnoliopsida)
Ordnung:
Rosenartige (Rosales)
Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)
Erdbeeren (Fragaria)

Erdbeeren (Fragaria virginiana)
Fragaria virginiana

Erdbeeren

Moschus-Erdbeere (Fragaria moschata)
Fragaria moschata

Erdbeeren (Fragaria)

Die Erdbeeren sind eine Gattung aus der Familie der Rosengewächse (Unterfamilie Rosoideae). Die ersten Funde reichen bis in die Steinzeit zurück. Natürlich handelte es sich hier noch um die Walderdbeere, die sehr klein aber dafür sehr aromatisch war bzw. ist. Die Erdbeere, wie wir sie heute auf dem Markt erhalten, ist aus einer Kreuzung zwischen der amerikanischen Scharlacherdbeere und der Chileerdbeere hervorgegangen. Die Erdbeere ist die "Königin" der Beerenobstsorten.

Vorkommen & Herkunft:

Die meisten Arten kommen in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel sowie eine Art in Chile vor. Die Garten-Erdbeere geht auf Kreuzungen in europäischen Gärten im 18. Jahrhundert zurück.

Die Merkmale der Pflanze:

Botanisch gesehen ist die Erdbeerpflanze eine mehrjährige Staude. Meist ist sie weich oder seidig behaart. Die wechselständigen, grundständigen, langgestielten und gezähnten Laubblätter sind meist dreiteilig, seltener fünfteilig gefingert. Der Wurzelstock ist dick und schwach schwach holzig, aus ihm bilden sich lange Ausläufer, die sich bewurzeln und neue Pflänzchen bilden.

Die Pflanze selber kann einmal oder bei einigen Sorten auch zweimal im Jahr blühen. Zu dieser Zeit trägt sie kleine Blüten, die an Heckenrosen erinnern. Je nach Sorte variieren die Früchte in Form und Größe; sie sind hell- bis dunkelrot und mehr oder weniger fest und saftreich. Der Name täuscht - die Frucht der Erdbeeren, ist aus botanischer Sicht keine Beere, sondern zählt zu den Sammelnussfrüchten. Der rote Teil ist tatsächlich eine Scheinfrucht, während die eigentlichen Früchte der Erdbeere die kleinen gelben Nüsschen an der Oberfläche sind. Die Sortenvielfalt bei Erdbeeren steigt ständig durch immer neue Züchtungen.

Arten:

Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis): Die Chile-Erdbeere ist entlang weiter Teile der amerikanischen Pazifikküste sowie auch im südamerikanischen Binnenland verbreitet, mit Ausnahme von Teilen Mittelamerikas.

Iturup-Erdbeere (Fragaria iturupensis): Diese Art kommt auf Iturup einer Insel des Kurilen-Archipels vor. Für eine Wildform trägt die Pflanze relativ große Früchte, die der Scharlach-Erdbeere gleichen. Auffällig ist, dass ihre Blätter nur bis zur Hälfte gezähnt sind. Sie vermehrt sich vegetativ durch Ausläufer.

Moschus-Erdbeere (Fragaria moschata): Die Moschus-Erdbeere wird auch Zimterdbeere genannt. Die Pflanze ist zweihäusig, wird bis zu 40 cm hoch und wächst bevorzugt an feuchten Wald- und Gebüschrändern. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war sie in Deutschland die häufigste im Garten vertretene Erdbeere, wurde dann aber durch die Gartenerdbeere weitgehend verdrängt.

Wald-Erdbeere (Fragaria vesca): Die Walderbeere wird teilweise auch Monatserdbeere genannt. Sie ist nicht die Urform der heutigen Gartenerdbeere. (mehr Infos)

Scharlach-Erdbeere (Fragaria virginiana): Die Scharlacherdbeere ist in den USA, Alaska und Kanada heimisch und ist eine der beiden Stammarten der Garten-Erdbeere. Die Pflanze besitzt dreizählige, zusammengesetzten, graublaue Blätter, deren Blattränder stark gezähnt sind. Die Früchte sind rot, saftig und aromatischer als die mancher Zuchtformen.

Hügel-Erdbeere (Fragaria viridis): Diese Erdbeerart wird auch Knackelbeere oder Knack-Erdbeere genannt. Die Früchte sind meist rötlich oder dunkelrot und schmecken leicht säuerlich. Die Pflanze ist eine der vier mitteleuropäischen Erdbeerarten.

Gartenerdbeere (Fragaria × ananassa): Die Gartenerdbeere wird auch Kulturerdbeere genannt. Sie entstand im 18. Jahrhundert aus der Kreuzung der Chile-Erdbeere und Scharlacherdbeere. Gute Garten-Nachbarn sind Buschbohne, Knoblauch, Kopfsalat, Radieschen, Schnittlauch, Spinat und Zwiebeln. In der Nähe von Kohl sollten Erdbeeren nicht gepflanzt werden.

Anbau:

Erdbeeren bevorzugen einen sonnigen Standort mit humosem, durchlässigem, leicht saurem Boden.

Der kommerzielle Anbau in Deutschland begann etwa 1850. Neben der Freilandpflanzung erfolgt der der Anbau auch in Substrat auf Stellagen unter Glas oder Folie. Die Haupternte liegt t in Mitteleuropa in den Monaten Mai und Juni.

Inhaltsstoffe:

Die Erdbeere ist eine ware Vitamin-Bombe. Wussten Sie, dass sie mehr Vitamin C als Orangen und Zitronen enthält? Daneben ist sie reich an den Vitaminen C, B1 und 2 und Karotin. Außerdem liefert sie viel Kalium, Calcium, Phosphor, Eisen und verschiedene Fruchtsäuren.

100 g frische Erdbeeren enthalten:

Energieträger Mineralstoffe Vitamine
32 kcal 3 mg Natrium 8 µg Vitamin A
134 kJoule 145 mg Kalium 0,1 mg Vitamin B2
0,5 Broteinheiten 15 mg Magnesium 0,1 mg Vitamin B6
5,5 Kohlenhydrate 25 mg Calcium 65 mg Vitamin C
0.8 g Protein 25 mg Phosphor 0,1 mg Vitamin E
0.4 g Fett 1 mg Eisen 15 µg Folsäure
0,2 g mehrf. unges. FS 0,1 mg Zink 0,1 mg Carotin

Erdbeerblätter enthalten u.a. Gerbstoffe.

Verwendung in der Küche:

Die Erdbeere steht für Fitness, Wellness, Sportlichkeit und wird als die rote Powerfrucht bezeichnet. Erdbeeren sind in erster Linie Früchte für den Frischverzehr. Die Königin der Beeren lässt sich auf verschiedene Arten zubereiten. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Egal ob als Dessert, zum Hauptgericht, mit oder ohne Zucker, mit Sahne, für Obstkuchen und -salate, Quarkspeisen, Milchmixgetränke, Eiscreme und Bowlen, sie lässt den Liebhabern stets das Herz höher schlagen. Sowohl für die häusliche wie für die industrielle Marmeladenherstellung ist die Erdbeere die wichtigste Frucht.

Erdbeerblättertee ist ein erfrischendes Sommergetränk. Der aromatisch Tee aus den Blättern kann heiß und kalt getrunken werden. Er ist nicht nur wohlschmeckend, sondern auch vitaminreich und bekömmlich. Sie eignen sich gut als Zutat in Hausteemischungen.

Rezepte:

Tipps:

  • Ihr voller Geschmack entwickelt sich jedoch nur, wenn sie ausgereift gepflückt werden.
  • Trockene Früchte mit grünen Kelchblättern sind besonders frisch.
  • Die Beeren stets nur im stehenden Wasser kurz reinigen. Erst nach dem Waschen Stiel, Kelch und Blätter entfernen.
  • Eine falsche Lagerung der Beeren kann zum Abbau von Zucker, Säuren, Vitaminen und auch Farb- und Aromastoffen führen.
  • Erdbeeren sollten so rasch wie möglich verbraucht werden, da sie sehr schnell nachreifen und leicht verderblich sind. Im Kühlschrank sollten die Beeren ungewaschen und ungeputzt auf einem Teller mit Folie überzogen maximal 2 Tage gelagert werden.
  • Erdbeeren lassen sich auch sehr gut einfrosten. So sind sie bis zu einem Jahr lagerfähig.

Medizinische Anwendung:

  • Der hohe Gehalt der Früchte an Polyphenolen und Ballaststoffen trägt außerdem zur Krebsriskovorsorge bei.
  • In der Volksmedizin werden die Erdbeeren als wirksames Mittel gegen Blutarmut und Bleichsucht erwähnt.
  • Erdbeeren entgiften den Darm, kräftigen das Immunsystem und den Stoffwechsel, wirken entwässernd, blutbildend und fördern das Zellwachstum.
  • Erdbeerblättertee wird in der Volksheilkunde gegen Durchfall und auch bei Entzündungen der Mundschleimhaut (zum Gurgeln) verwendet.
  • Manche Menschen sind gegen Erdbeeren allergisch und reagieren mit einem als Nesselsucht bezeichneten Bläschenausschlag, der aber sehr rasch wieder verschwindet.
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